Welche Vorteile/ Nachteile hat die Bestellung von Ergänzungsfahrplänen gegenüber einer Bestellung von disjunkt gültigen Trassen? Was sollte beachtet werden? Wie werden der Ergänzungsfahrplan in FBS und in der FBS-TPN-Schnittstelle abgebildet?

Ergänzungsfahrpläne kommen aktuell immer noch relativ häufig vor. Dies betrifft insbesondere die „Netzausgelösten" (durch das EIU ausgelöst). Aber auch ein EVU hat die Möglichkeit Ergänzungsfahrpläne zu bestellen. Ergänzungsfahrpläne sollten eigentlich schon lange nicht mehr existieren - sie wurden von DB Netz mit der Trassenportal-Version 4.0 "abgekündigt"; diese Umstellung ist aber derzeit immer noch aufgeschoben. Insofern betrachtet iRFP Ergänzungsfahrpläne (Nebenläufe) als Auslaufmodell.

Die Handhabung von Ergänzungsfahrplänen ist aus Sicht von iRFP auch etwas aufwändiger als mit zwei Hauptläufen (disjunkt gültigen Trassen), weil bei Ergänzungsfahrplänen Haupt- und Nebenlauf zusammenpassen müssen und weil die Hauptläufe Verkehrstagewechsel haben, die es unübersichtlich machen können. Intuitiv kommen manche Anwender daher vermutlich mit zwei disjunkten Hauptläufen besser zurecht als mit Ergänzungsfahrplänen.

Dementgegen haben Ergänzungsfahrpläne einige formale Vorteile, wenn es später (unterjährig) nochmal zu Änderungen/Abweichungen kommt. Die Verkehrstage ließen sich dort relativ leicht umbestellen, ggf. auch die Umleitungstage verschieben - weil es sich insgesamt nur eine Bestellung handelt.

Für die Alternative (disjunkt gültige Trassen) gibt es zwei Möglichkeiten: Zweimal mit gleicher oder mit unterschiedlicher Zugnummer. Am einfachsten wäre zweimal mit unterschiedlicher Zugnummer, denn dann handelt es sich um zwei wirklich unabhängige, recht flexible Einzelbestellungen, die auch recht leicht verändert (verschoben) werden können. Schwieriger ist es bei Zugnummernmangel mit zwei disjunkten Hauptläufen mit gleicher Zugnummer. Hierbei handelt es sich formal um zwei Bestellungen. Dann ist es nicht so einfach, deren Übergangszeitpunkt nachträglich zu verschieben.

Bei der Bestellung von EVU-ausgelösten Ergänzungsfahrplänen muss darauf geachtet werden, dass zuerst immer der Stammzug und erst danach der Zug mit dem Ergänzungsfahrplan absendet wird, da sonst der TPN-Server vermutlich den „Ergänzer“ nicht annimmt, weil der Stammzug (noch) nicht bekannt ist.

Wie wird der Ergänzungsfahrplan in FBS und in der Schnittstelle abgebildet?

Zunächst wird der Stammzug (Hauptlauf) in FBS angelegt. Dieser muss am Beginn bzw. Ende der Abweichung einen Verkehrstagewechsel erhalten. Dazu sollte am besten der nächste Halt auf dem gemeinsamen Laufweg benutzt werden. Ein Wechsel der Verkehrstage sollte nicht während der Fahrt stattfinden. Der Stammzug fährt also von/bis zur „Abweichung“ z. B. täglich und ab/von dort nicht mehr an den Tagen der Abweichung.

Nun muss in FBS noch ein Nebenlauf einlegen werden, mit den gleichen Zugdaten wie beim Stammzug, aber mit den restlichen (disjunkten) Verkehrstagen. Der neue Zug erhält die gleiche Zugnummer wie der Stammzug, aber "Nebenlauf" Index 1. Sie könnten mehrere Nebenläufe mit weiteren Indizes anlegen.

Es gibt drei Arten von Nebenläufen:

  • Vor-Nebenlauf: Entspricht bei DB-Netz dem Startflügel – Änderung von der ersten Bst. bis Zwischen-Bst.
  • Zwischen-Nebenlauf: Entspricht bei DB-Netz dem Doppelfahrplan – Änderung von Zwischen- Bst. bis Zwischen-Bst.
  • Nach-Nebenlauf: Entspricht bei DB-Netz dem Zielflügel – Änderung von Zwischen-Bst. bis zur letzten Bst.

 

Der Nebenlauf muss am Anfang und/oder Ende an den Hauptlauf passen, d. h. es muss sich ein positiver Aufenthalt ergeben. Bei einem Zwischen-Nebenlauf müssen alle Verkehrstage des Nebenlaufs auf den Hauptlauf übergehen.

Im FBS-TPN-Schnittstellenprogramm wären dann keine weiteren besonderen Aktionen notwendig. Wie bereits erwähnt, sollte beim Bestellen aufgepasst werden, dass kein Nebenlauf vor seinem Hauptlauf abgesandt wird, aber das sollte auch der normalen Sortierung entsprechen.

Zuletzt aktualisiert am 09.04.2024 von iRFP Support.

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