Fragen und Antworten

21000: Wie können Trassen durch Zuschläge verändert werden?

Es gibt in FBS mehrere Möglichkeiten, Trassen durch Zuschläge „fahrdynamikunabhängig(er)“ zu beeinflussen. Diese unterscheiden sich je nach Motivation des Eingriffs:

  • zur Berücksichtigung eines gegebenen nichtlinearen Zuschlags (z. B. Bauzuschlags),
  • zur Verlangsamung einer Trasse aus betrieblichen Gründen, z. B. um „Auflaufen“ auf einen vorausfahrenden Zug zu verhindern oder
  • zur Anpassung von theoretisch berechneten an praktisch gegebene Ankunfts-/Abfahrtszeiten.

Berücksichtigung eines gegebenen nichtlinearen Zuschlags (z. B. Bauzuschlags)

Zunächst gibt es für jeden Zug den allgegenwärtigen linearen Zuschlag, auch Regelzuschlag genannt. Dieser beträgt üblicher Weise etwa 3...9 % und sollte nie unter 2 % liegen. Eine erste, noch relativ grobe individuelle Anpassung einer Trasse ist möglich, indem man die Trasse in mehrere Laufwegabschnitte unterteilt und in jedem Laufwegabschnitt einen anderen Regelzuschlag verwendet. Dies ist eine übliche Vorgehensweise bei strategischen (langfristigen) Planungen, für die noch keine konkreten Zuschlagsvorgaben bekannt sind, aber Erfahrungswerte für übliche effektive Zuschläge (Summe aus Regel- und Bauzuschlag) vorliegen.

Sofern konkrete nichtlineare Zuschläge gegeben sind, können unter Verkehrliche Eingangsdaten --> Zuschläge Regeln zur Anwendung dieser Zuschläge eingegeben werden. Hier lässt sich definieren, dass für bestimmte Züge (ggf. abhängig von Zuggattung, Fahrtrichtung, Linien und/oder Fahrzeugen) immer in einem Abschnitt oder immer bei Ankunft an einer Betriebsstelle bestimmte Zuschläge angewendet werden sollen. Dies sind daher abschnittsbezogene oder punktuelle Zuschläge, die jeweils absolut (in Minuten) oder relativ (in Prozent) gegeben sein können.

Verlangsamung einer Trasse aus betrieblichen Gründen

Wenn es sich z. B. nur um Einzelfälle der Anwendung eines Zuschlags handelt und sich die Eingabe einer Zuschlagsregel nicht lohnt, kann einem Zug auch ein individueller Zuschlag zugewiesen sein. Zu diesem Zwecke klicken Sie im Modus Zug auswählen mit der linken Maustaste auf den Zug (d. h. Sie wählen ihn aus), klicken danach mit der rechten Maustaste und wählen den Menüpunkt Ankunfts-/Abfahrtszeiten anzeigen. Hier markieren Sie den Streckenabschnitt, in dem Sie den Zuschlag zuweisen wollen, klicken erneut mit der rechten Maustaste und wählen den Menüpunkt Zuschlag eingeben. Haben Sie einen längeren Streckenabschnitt über Zwischenbetriebsstellen hinweg markiert, wird der eingegebene Zuschlag gleichmäßig entfernungsproportional auf alle Zwischenabschnitte aufgeteilt.

Auf sinngemäß gleiche Art können Sie einen bestehenden Zuschlag ändern oder löschen. Beachten Sie an dieser Stelle bitte auch die Menüpunkte Aufenthalte und Zuschläge kopieren und ...einfügen, die es erlauben, Zuschläge von einem Zug auf einen anderen zu übertragen.

Anpassung von theoretisch berechneten an praktisch gegebene Ankunfts-/Abfahrtszeiten

Hierfür wird im professionellen Anwendungsbereich normalerweise angestrebt, den Datenaustausch über Schnittstellen abzuwickeln, um manuelles Abschreiben von Fahr- bzw. Ankunfts-/Abfahrtszeiten zu vermeiden. So wurden z. B. für den Austausch von Trassen zwischen EIU und EVU oder zwischen EVU und Aufgabenträger solche Schnittstellen wie die zwischen FBS und RailML®, TPN (DB Netz AG) oder M-AMA (ÖBB Infrastruktur AG) geschaffen. Bei Bedarf setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.

So sollte das manuelle Anpassen von Trassen auf Einzelfälle oder den Hobbybereich beschränkt sein. Hierfür lässt sich im Einzelfall natürlich die o. g. individuelle Zuschlagsvergabe verwenden. Es gibt jedoch speziell dafür alternativ die Funktion Fahrzeitvorgabe-Umrechnung, mit der einzugebende Fahrzeiten eines (frei festlegbaren) Musterzuges in virtuelle zulässige Geschwindigkeiten umgerechnet werden. Der Vorteil ist, dass sich die so gegebenen Fahrzeiten bei Variation der Zugdaten (Tfz., Last usw.) quasi proportional und qualifiziert hoch- und herunterrechnen lassen. Solange immer wieder der gleiche Musterzug eingegeben wird, erhält man auch immer wieder die gleichen Fahrzeiten.

Weitere Informationen zu dieser Funktion entnehmen Sie bitte diesem Dokument (PDF, 96 kByte).

Nur der Vollständigkeit halber soll hier auch noch die im Thema #20899 beschriebene Möglichkeit der manuellen Eingabe von Ankunfts-/Abfahrtszeiten erwähnt werden, deren Anwendung jedoch nicht empfohlen wird.

Zuletzt aktualisiert am 10.11.2020 von iRFP Support.

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