Fragen und Antworten

40714: Wie können Fahrten in Umläufen mit einer Dauer von über 24 Stunden abgebildet werden?

Es ist im europäischen Raum relativ selten geworden, dass Reisezüge länger als 24 Stunden unter einer Zugnummer verkehren. Dennoch kommt es in speziellen Fällen immer wieder einmal vor. Insbesondere bei internationalen Nachtzügen, z. B. von Berlin nach Moskau, sind Reisezeiten von mehr als 24 Stunden noch die Regel.

Das in Mitteleuropa verbreitete Konzept der täglichen Zugnummer zur betrieblichen Identifikation eines Zuges würde bei Zügen, die mehr als 24 Stunden unterwegs sind, nicht mehr funktionieren, da dann an einem Tag mehr als ein Zug mit der gleichen Zugnummer unterwegs sein kann. Aus diesem Grund werden längere Zugläufe in Mitteleuropa spätestens vor Erreichen der 24-h-Grenze "gebrochen" und wechseln die Zugnummer, meist bei Grenzaufenthalten oder Wechsel des Infrastrukturbetreibers.

Diese Restriktion trifft zwangsläufig auch auf FBS zu: Bei Verwendung einer täglichen Zugnummer darf ein Zuglauf nicht 24 h oder länger verkehren. Stattdessen muss vorher die Zugnummer gewechselt werden.

Dies betrifft allerdings nur die betriebliche Sicht auf einen solchen Zug. Aus verkehrlicher Sicht ist es nicht ganz so einfach: Hier sind etwa Umläufe zu planen oder Platzreservierungen zu ermöglichen, die durchaus längere Fahrten als 24 h abbilden müssen.

Zur korrekten Abbildung sowohl für Fahrgastinformation als auch für Umlaufplan sind im FBS folgende "Kunstgriffe" notwendig:

Im rechts dargestellten Beispiel wurde eine durchgehende Fahrt von Berlin nach Moskau mit einer Dauer von über 24 Stunden in zwei Zugteile aufgeteilt: Ein Zugteil von Berlin nach Brest und ein weiterer von Brest nach Moskau. Hier wurde der durchgehende Zuglauf in Brest gebrochen; der Ort des Bruchs kann aber natürlich auch an einen anderen Punkt verlegt werden. Im Umlaufplan können diese zwei Zugteile im Anschluss mit einem Zwangsübergang verknüpft werden. Jeder Zugteil hat nun eine Dauer kleiner als 24 Stunden.

Damit solche Langläufe sowohl im Umlaufplan als für Fahrgastinformation richtig verarbeitet werden, ist es wichtig, insbesondere die Zugteilnummern richtig anzupassen. Für die Fahrgastinformation (z. B. Tabellenfahrplan) muss die Zugteilnummer auf allen Abschnitten gleich sein. Für den Umlaufplan ist es notwendig, dass sie auf Abschnitten <24 h unterschiedlich ist. So müssen im einfachsten Fall drei Zugteile angelegt werden (siehe auch Beispiel):

  1. Ein Zugteil für den Tabellenfahrplan, der nicht in den Umlaufplan einbezogen wird, auf beiden Abschnitten verkehrt und auf diesen die gleiche Zugteilnummer hat
  2. Ein Zugteil für den Umlaufplan, der nicht veröffentlicht wird und nur auf dem ersten Abschnitt (<24 h) verkehrt.
  3. Ein Zugteil für den Umlaufplan, der nicht veröffentlich wird und nur auf dem zweiten Abschnitt (<24 h) verkehrt.

Die Zugteilnummer der letzten beiden Zugteile (2.) und (3.) muss sich auf beiden Abschnitten unterscheiden.

Im Umlaufplan können Dienste, welche länger als 24 Stunden sind (z. B. mehrtägige Wartungsdienste) nach dem gleichen Prinzip abgebildet werden. Sie sollten in mehrere Dienste aufgeteilt und im Anschluss mit Zwangsübergängen verknüpft werden.

Zuletzt aktualisiert am 20.01.2020 von iRFP Support.

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