Fragen und Antworten

41101: Wie kann man in einer Linientaktkarte nachträglich mehr oder weniger Platz zwischen den Taktlinien schaffen, z.B. wenn sich die ursprüngliche Anordnung der Knoten als zu eng herausgestellt hat?

Zunächst kann man natürlich immer das Blattformat vergrößern. Allein dadurch vergrößert sich jedoch nicht der Freiraum zwischen den bereits bestehenden Knoten und Strecken (Taktliniengruppen). Auch ein schon länger mögliches Skalieren des Inhalts der Linientaktkarte würde auch den Abstand zwischen den zusammengehörigen Taktlinien (einer Strecke) vergrößern, was hier eher ungewollt ist.

Daher gibt es speziell für das Anliegen, mehr Freiraum zwischen zusammengehörigen Taktlinien zu schaffen, seit Januar 2012 (iPLAN1.2.1) eine neue Funktion. Dabei sind zwei grundsätzliche Vorgehensweisen zu unterscheiden:

  1. mehr Freiraum durch Beibehalten des Blattformats, aber Verkleinern des Rasters und der Schriftgrößen und damit Zusammenrücken der Taktlinien,
  2. mehr Freiraum durch Vergrößern des Blattformats und Verteilen des Inhalts, jedoch Beibehalten des bisherigen Rasters und der bisherigen Schriftgrößen.

Die hier vorgestellte Lösung zielt auf (a) ab, da diese Vorgehensweise den Vorteil hat, dass frei angeordnete Grafik-Elemente u. ä. ihre Position behalten können oder nur geringfügig verschoben werden müssen. Gehen Sie dazu wie folgt vor:

  • Klicken Sie auf den freien weißen Hintergrund der Linientaktkarte und wählen Sie Bearbeiten --> Eigenschaften (oder Rechtsklick --> Eigenschaften).
  • Im Fenster Eigenschaften der Linientaktkarte verkleinern Sie unter Raster den Wert von Raster für Taktlinien an Knotenpunkten geeignet, z. B. von 6 auf 4 mm. Der Wert des allgemeinen Rasters kann unverändert z. B. bei 1 mm bleiben.
  • Klicken Sie auf die Option Objekte am Raster ausrichten.
  • Im Fenster Objekte am Raster ausrichten wählen Sie unter Art der Ausrichtung: lokal, unter auszurichtende Objekte: Knotenpunkte und Taktlinien, Knotenpunkte ausrichten am Raster für Taktlinien und bei Bedarf (optional, empfohlen) die Grafik-Elemente sowie alle Schriftgrößen.
  • Klicken Sie in beiden Fenstern auf Ok. (Verändern Sie im Fenster Eigenschaften der Linientaktkarte möglichst keine weiteren Werte, insbesondere nicht das Blattformat.)

Wenn Sie die oben angesprochene Vorgehensweise (b) wünschen - also ein Vergrößern des Blattformats weil Ihnen sonst vielleicht die Schriftgrößen zu klein erscheinen, gehen Sie trotzdem zunächst wie bei (a) beschrieben vor, jedoch ohne Verkleinern der Schriftgrößen. Rufen Sie danach das Fenster Eigenschaften der Linientaktkarte erneut auf, vergrößern Sie jetzt das Blattformat, stellen das Raster wieder auf den ursprünglichen Wert zurück und wählen im Fenster Objekte am Raster ausrichten den Modus Ausrichtung proportional. Schließen Sie auf jeden Fall die Grafik-Elemente mit ein und lassen Sie die Schriftgrößen erneut nicht mit anpassen.

Weil man üblicher Weise für Raster ganzzahlige Millimeter-Werte und für Blattformate DIN-A-Werte verwendet, ist es im Fall (b) nicht leicht, einen exakt gleichen Streckungsfaktor für das Blattformat und die Inhalte zu erhalten. Ein Vergrößern des Blattformats um einen DIN-A-Wert bedeutet ein Strecken um den Faktor 1,41; ein Vergrößern des Rasters von 4 auf 6 jedoch ein Strecken um den Faktor 1,5, von 5 auf 6 mm um den Faktor 1,2. Um annähernd den DIN-Faktor zu erreichen, müssten Sie (beim einem Ausgangs- und Endraster von 6 mm) als zwischenzeitlichen Rasterwert in etwa 4,24 mm einstellen. Auch das ist ein Grund, warum wir die Vorgehensweise nach (b) eher nicht empfehlen.

Die beiden Vorgehensweisen können umgekehrt natürlich sinngemäß auch zum Schaffen von weniger Freiraum durch Vergrößern des Rasters bzw. Verkleinern des Blattformats benutzt werden.

Nach dem Ausrichten der Objekte am (neuen) Raster ist wahrscheinlich immer etwas manuelle Nacharbeit erforderlich. Typischer Weise kann es sein, dass man frei stehende Grafik-Elemente (Texte, Logos) wieder etwas den Taktlinienpunkten oder Knoten nachrückt, auf die sie sich beziehen. Es kann auch sein, dass Taktlinien neue „Absätze“ (Zwischengeraden) erhalten haben, die Sie durch Neuausrichten der Knoten beseitigen wollen. Verwenden Sie dazu insbesondere den Modus unter Bearbeiten à beim Verschieben von Linienpunkten à Stützpunkte an Knoten anpassen.

Damit das Nachbearbeiten von Linientaktkarten mit möglichst wenig (unerwartetem) Aufwand möglich ist, sollten Sie folgende Empfehlungen zur Erstellung von Linientaktkarten beachten:

  • Übliche Rasterwerte sind ca. 1 mm für das allgemeine Raster und 4..6 mm für das Raster für Taktlinien.
  • Richten Sie Knotenpunkte immer auch am Raster der Taktlinien aus. Dies bedeutet, dass die Koordinaten der linken oberen Ecke sowie Höhe und Breite der Knotenpunkte jeweils ein Vielfaches des Rasters der Taktlinien sein sollen, also von 4..6 mm. Beim normalen Verschieben und Vergrößern/Verkleinern der Knoten bietet Ihnen das Programm i. d. R. nur solche Vielfache an; Sie sollten hier nicht von der Umschalt-Taste zur Umgehung dieses Rasters Gebrauch machen.

  • Richten Sie Stützpunkte immer auch am Raster der Taktlinien aus, d. h. die Stützpunktkoordinaten sollten ein Vielfaches des Rasters der Taktlinien (4..6 mm) und nicht nur des allgemeinen Rasters (ca. 1 mm) sein. Sie erreichen das, indem Sie beim Verschieben der Stützpunkte die Umschalt-Taste drücken, mit der Sie vom allgemeinen auf das Taktlinien-Raster umschalten können. Dies betrifft alle Stützpunkte mit eigenen Koordinaten - also z. B. auch Beschriftungs- oder Flügelungspunkte, jedoch nicht Punkte, die über die Einstellung mittig zwischen den benachbarten Punkten angeordnet werden.
  • Um eine aus der Linientaktkarte „herausführende“ Taktlinie im Sinne von „von und nach...“ zu beschriften, sollten Sie unbedingt einen Beschriftungspunkt und nicht etwa ein freies Textfeld verwenden. Der Beschriftungspunkt gehört zur Taktlinie und würde daher immer relativ zu dieser verschoben werden, während das Textfeld keinen funktionalen Bezug zur Taktlinie hätte. Wenn Sie einen kleinen Abstand zwischen Beschriftungstext und der eigentlichen Linie wünschen, geben Sie vor oder nach dem Text ein zusätzliches Leerzeichen ein.
  • Richten Sie die Beschriftungen der Knotenpunkte (also die Namen der Bahnhöfe) immer so aus, dass sie „zum Bahnhof zeigen“. Wenn also die Beschriftung links oberhalb des Bahnhofs steht, sollte der Text die Ausrichtung rechtsbündig, unten haben. Keinesfalls sollten sich Beschriftungsrechteck und Bahnhofsrechteck überschneiden. Alle Texte (auch die Bahnhofsbeschriftungen) werden ausgehend von ihrer Ausrichtungs-Ecke gestreckt und gestaucht und dürfen dabei nicht „in den Bahnhof hinein-“ oder „aus ihm herauswandern“.
  • Ziehen Sie die Textumgrenzungsrechtecke immer etwas größer als den eigentlichen Text. Schriftarten lassen sich nur in gröberen Schritten skalieren als die Rechtecke. Text und Rechteck verhalten sich beim Strecken und Stauchen also nicht ganz exakt proportional, was nicht zu einem ungewollten Umbruch oder zum Abschneiden des Textes führen soll.

Zuletzt aktualisiert am 17.01.2020 von iRFP Support.

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