Fragen und Antworten
20806: Kann man die Betriebsleistung ("Zugkilometer") auch für von den Entfernungen abweichende "Tarifkilometer" berechnen lassen?
Zunächst benötigt FBS auf Grund der physikalischen Funktionalitäten die tatsächliche Entfernung zwischen den Betriebsstellen und berechnet auch die Statistik nach diesen Entfernungen. In einigen bestehenden Verkehrsverträgen sind jedoch Abrechnungen nach individuellen, nicht den Entfernungen entsprechenden Kilometern vereinbart.
Seit April 2019 gibt es daher die Möglichkeit die „Tarifkilometer“ in den FBS-Infrastrukturdaten zu hinterlegen und diese bei den statistischen Auswertungen der Fahrpläne zu nutzen. Hierfür finden Sie in der Betriebsstellenliste der Infrastrukturdaten eine Spalte mit dem Titel „Tarif-km“. Die Eingabe von Tarifkilometern ist optional. Sie werden auch lediglich in den statistischen Auswertungen verwendet. Sollten keine Tarifkilometer eingegeben worden sein, wird ganz normal mit den tatsächlichen Entfernungen in der Statistik gerechnet.
Tarifkilometer können nur für Betriebsstellen eingegeben werden. Für weitere statistisch relevante Punkte müssen ggf. „Platzhalter“-Betriebsstellen ergänzt werden. Üblicherweise sollte es ausreichen, Tarifkilometer für die Zugangsstellen zu hinterlegen. Für alle Betriebsstellen dazwischen interpoliert FBS selbstständig den entsprechenden Wert (graue Schriftfarbe).
In den Einstellungen der Statistik finden Sie eine Option zur Auswahl der verwendeten Entfernungen. Hier können Sie wählen, ob die FBS-Statistik mit Tarifkilometern oder den tatsächlichen Entfernungen berechnet werden soll.
Die seit Januar 2010 vorhandene spezielle Funktion auf der Registerseite Querschnittsbelegung, um für solche Fälle die scheinbare Betriebsleistung („Zugkm“) berechnen zu können, wird durch die Möglichkeit der Hinterlegung von Tarifkilometern in den Infrastrukturdaten zum Auslaufmodel. Sie soll aber der Vollständigkeitshalber nicht unerwähnt bleiben:
In der iPLAN-Statistik gibt es die Registerseite Querschnittsbelegung. Diese Tabelle enthält die Anzahl Züge für jeden Streckenabschnitt des Netzes. Eine Einzelaufschlüsselung der Züge eines Abschnitts wird angezeigt, wenn ein bestimmter Abschnitt markiert wird.
Mit diesem Fenster ist es möglich, Betriebsleistungen in FBS zu berechnen, die sich nicht auf die tatsächlichen Entfernungen beziehen. Dazu kann man jedem Streckenabschnitt der Tabelle Querschnittsbelegung eine externe Abschnittslänge eingeben (Doppelklick auf eine Zeile, Enter-Taste oder rechte Maustaste). Damit die so eingegebenen Abschnittslängen nach Schließen des Fensters nicht verfallen, kann man sie in einer einfachen Textdatei speichern (rechte Maustaste). Die Zuordnung der externen Abschnittslängen zu den Streckenabschnitten geschieht über die vollständige Bezeichnung des Abschnitts. Wird ein Abschnitt durch Ändern des Fahrplans (neuer Zug, Laufwegsabschnitt) geteilt (z. B. vorher Göschwitz <-> Saalfeld, nachher Göschwitz <-> Rudolstadt und Rudolstadt <-> Saalfeld) oder zusammengefasst, müssen die entstehenden neuen externen Abschnittslängen manuell ergänzt werden. Da solche Tarifkilometer häufig nicht entfernungsproportional sind, nimmt das Programm hier keine eigenen Berechnungen vor.
Es wird davon ausgegangen, dass differierende Kilometrierungen mit konsequenterem Einsatz der Rechentechnik im Fahrplanungsprozess nicht neu auftreten (z. B. bei Neuvergabe der Verkehrsverträge korrigiert werden).
Zuletzt aktualisiert am 20.01.2020 von iRFP Support.