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Regelverkehrstage

 

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Regelverkehrstage bilden die sieben Wochentage ab, ohne Bezug auf eine konkrete Woche (ein konkretes Datum) zu nehmen. Es wird jedoch unterschieden, ob der jeweilige Wochentag auf einen gesetzlichen Feiertag fällt oder nicht. Damit bestehen Regelverkehrstage aus 14 Tagen: 7 Wochentage (die dann keine Feiertage sind) und 7 Wochenfeiertage.

Das syntaktische Darstellungssystem, welches FBS zur Beschreibung der Regelverkehrstage verwendet, hat sich historisch in Deutschland entwickelt und ist damit im Grunde willkürlich. Es besteht aus

Abkürzungen für die sieben Wochentage,

Abkürzungen für häufige Kombinationen der Wochen- und Wochenfeiertage und

logischen Operatoren zur Verknüpfung der Symbole.

Die Abkürzungen sind sprachabhängig; in der Einstellung „Deutsch (Deutschland)“ sind es:

Mo, Di, Mi, Do, Fr, Sa, So für die einzelnen Wochentage,

Mo-Fr, Mo-Sa, So-Fr, Di-Fr, Di-Sa, Mo-Do, Mi-Fr, Mo-Mi als häufig benötigte und deshalb vordefinierte Kombinationen der Wochentage,

W, S, vS, vvS, nS, nnS zur Kontrolle der Wochenfeiertage.

 

Erklärungsbedürftig ist hierbei sicher nur die letzte Menge. Diese Abkürzungen sind aus verschiedenen Gründen kaum mehr zeitgemäß, stellen aber den einzigen einfachen Zugang zu den variablen und festen Wochenfeiertagen dar. Deshalb werden W und S noch immer häufig verwandt; auch sind noch immer in der UIC-Richtlinie 411 für Tabellenfahrpläne/Kursbücher Symbole für W und S definiert. Die restlichen Zeichen sind fast ausschließlich in der Beschreibung von Güterzugverkehrstagen anzutreffen.

W          =          „werktags“: Wochentage Mo-Sa ohne die jeweiligen Wochenfeiertage

          (montags bis samstags, jedoch nicht, wenn der jeweilige Wochentag auf einen

          Feiertag fällt)

S          =          „sonn- und feiertags“: Wochentag So sowie alle Wochenfeiertage

          (sonntags und alle anderen Wochentage, wenn sie Feiertag sind)

vS          =          Werktag (einschl. Sonnabend) vor einem Sonn- oder Feiertag

vvS          =          Werktag (einschl. Sonnabend) zwei Tage vor einem Sonn- oder Feiertag

nS          =          Werktag (einschl. Sonnabend) nach einem Sonn- oder Feiertag

nnS          =          Werktag (einschl. Sonnabend) zwei Tage nach einem Sonn- oder Feiertag

A          =           Montag – Freitag, nicht an Feiertagen oder auch Werktags außer Samstag

C          =          Samstag, Sonn- und Feiertag

An Operatoren sind zulässig (und in allen Sprachen gleich):

+ , ; & oder Leerzeichen stellen die einfache Addition dar (logisches ODER). Das Programm nimmt alle diese Angaben entgegen, gibt jedoch nur + aus. Alle anderen Zeichen werden in + umgewandelt.

[ ]          In eckige Klammern gesetzte Angaben bedeuten, dass die Tage in der Klammer ausgeschlossen werden (logisches NICHT, Negativ-Tage, Außer). Bei handschriftlicher Verwendung wurden die Außer-Angaben eingerahmt. Die eckigen Klammern symbolisieren diese Einrahmung. Der Anwender kann auch runde oder geschweifte Klammern eingeben, welche in eckige Klammern umgewandelt werden. Alle Negativ-Tage werden hinter eventuellen Positiv-Tagen angeordnet.

-           Das Minus wird in den o.g. vordefinierten Kombinationen als „bis“-Zeichen verwandt.

Jede der Positiv- und Negativ-Tage (Verkehrt- und Außer-Zeile) kann aus maximal vier Angaben der Menge {Mo, Di, Mi, Do, Fr, Sa, So, W, S, Mo-Fr, Mo-Sa, So-Fr, Di-Fr, Di-Sa, Mo-Do, Mi-Fr, Mo-Mi, vS, vvS, nS, nnS} bestehen. Lässt man die Sonderfälle vS, vvS, nS, nnS außer Betracht, sind damit 3029 mehr oder weniger sinnvolle Kombinationen abbildbar*1.

Der Anwender kann ohne funktionalen Unterschied beliebige Kombinationen verwenden; das Programm behält die vom Anwender eingegebene Kombination bei (z.B. wird Mi+Do+Fr nicht automatisch in Mi-Fr umgewandelt). Wenn das Programm jedoch selbst Kombinationen bildet (z.B. beim Zusammenfassen von Zugteilen), verwendet es immer die kürzeste Darstellungsvariante einer Kombination. Dabei wird die verkehrt-Zeile bevorzugt vor der außer-Zeile verwandt. So wird die Kombination zweier Zugteile Mo-Fr und So beispielsweise zu So-Fr zusammengefasst, obwohl es auch mit [Sa] ginge.

Ergeben zusammenzufassende Zugteile eine nicht darstellbare Kombination, wird VT (Verkehrstageregelung, sozusagen als „Verlegenheitsantwort“ des Programmes) zurückgegeben.


*1 Von diesen 3029 Kombinationen ergeben jedoch nur 695 tatsächlich verschiedene Verkehrstage, die restlichen sind nur andere Darstellungsvarianten für die gleichen Verkehrstagekombinationen. Da bei sieben Wochen- und sieben Wochenfeiertagen rein kombinatorisch 214 = 16384 Varianten möglich sind, verbleiben die restlichen 15689 bei diesem Beschreibungssystem als nicht darstellbar.

 

 

 

 

 

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